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Erinnerung an das Grauen
„Erinnern öffnet Wege in eine demokratische Zukunft“ – unter diesem Leitsatz fand die Gedenkfeier der Initiative Gedenkstätte Eckerwald statt. Die Gedenkveranstaltung war gleichzeitig auch der Abschluss der Woche der Begegnungen. Auch in diesem Jahr konnte die Initiative, zahlreiche internationale Gäste und Redner begrüßen. Unter anderem Landtagspräsidentin Muhterem Aras
Das Interesse an der Gedenkveranstaltung war groß. Etwa 180 Besucherinnen und Besucher fanden sich am Sonntag um die Bronzeskulptur im Eckerwald ein. Begleitet wurde das Gedenken durch einfühlsame Töne der Musikkapelle Zepfenhan, welche zu Beginn die Europa-Hymne spielte.
Die Veranstaltung wurde durch die Vorsitzende der Initiative Gedenkstätte Eckerwald, Brigitta Marquart-Schad, eröffnet. In ihrer Rede erinnerte sie an das Leid der Opfer der Nationalsozialisten und an die Aufgabe, die Erinnerung am Leben zu halten – auch wenn es keine Zeitzeugen mehr gebe.
Landtagspräsidentin Muhterem Aras hält Rede
Ein besonderes Highlight war zudem die Rede der Landtagspräsidentin des Landes Baden-Württemberg, Muhterem Aras. Sie erklärte: „Erinnerung ist das Fundament unserer Demokratie“ und dass Erinnerung zugleich Prävention vor Propaganda ist. Ein weiteres Augenmerklegte sie in ihrer Rede auf die Zunahme von Hass und Hetze im Internet. Dabei betonte sie, wie wichtig ein entschiedenes Vorgehen gegen Gewaltaufrufe und Antisemitismus im Internet sei.
Die internationalen Gäste, unter denen auch Angehörige von Opfern der NS-Zeit waren, kamen aus Frankreich, Luxemburg, Ungarn, Polen und der Ukraine. Auch eine Journalistin der Kiewer Zeitung war anwesend. In den Reden der Gastredner war die Belastung durch den Russischen Angriffskrieg deutlich zu erkennen. Die Gräuel des gegenwärtigen Krieges erinnern viele an die Geschichten ihrer Familien während der NS-Herrschaft.
Weg in eine demokratische Zukunft
Gaston Raths aus Luxemburg erklärte in seiner Ansprache, dass es bei der Erinnerung darum gehe, den Weg in eine demokratische Zukunft zu ebnen. „Dabei geht es nicht nur um uns, sondern um die ganze Welt“, mahnte er. Zudem sagte er: „Hält die Pressefreiheit, hält alle Freiheit“, denn nur durch Beteiligung des Volkes, Freiheit und Information könnten Diktaturen verhindert werden.
Die Woche der Begegnungen, deren Ende die Gedenkveranstaltung war, umfasste aber auch Bildungsarbeit und Erinnerungskultur. Im Rahmen der Begegnungswoche berichteten die Angehörigen der Zeitzeugen in verschiedenen Schulen von ihren Familiengeschichten während der Nazi-Herrschaft. Auch ein Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass und ein Empfang durch die Stadt Rottweil, für die Angehörigen der Zeitzeugen, standen auf dem Programm.
Würdevolles Gedenken
Bei der Gedenkveranstaltung ist würdevoll an die Opfer der Nationalsozialisten gedacht worden. Und durch die Reden im Kontext der aktuellen politischen Lage sowie dem Angriffskrieg Russlands wurde noch einmal bewusst, wie wichtig es ist, sich mit der Entwicklung der NS-Zeit zu beschäftigen. Denn das nie wieder, soll ein „Nie Wieder“ bleiben.