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Vom Neid zum Hass
Die Geschichte des Judentums in Deutschland begann vor ca. 1700 Jahren. Mit dem spätrömischen Reich entstanden am Rhein Zentren jüdischer Gelehrsamkeit. Im Mittelalter wurden diese Stätten Opfer des christlichen Antijudaismus: Man verfolgte die Juden als Christusmörder und schrieb ihnen allerlei Verbrechen zu. Auf dem Kapitalmarkt der Neuzeit reüssierten – neben calvinistischen - auch jüdische Bankhäuser (Rothschild). Für wirtschaftlichen Krisen wurden deshalb die Juden verantwortlich gemacht. Im Laufe des 19. Jahrhunderts prägten immer mehr jüdische Künstler (wie Heine, Meyerbeer, Mendelsohn) die Kulturszene. Und Die Kaffeehäuser der deutschsprachigen Metropolen Berlin, Prag, Wien und Budapest waren bürgerlich-jüdisch geprägt. Denker wie Fichte und Musiker wie Wagner definierten ihre deutsche Nation in Abgrenzung zum (erfolgreichem und assimilierten) Judentum. Um 1900 – in einer Zeit in der jüdische Wissenschaftler (Einstein) und Künstler (Mahler) reüssierten – bekam der Antisemitismus biologisch-wissenschaftliche Züge. Während völkische Literaten den Weg in Richtung Nationalsozialismus markierten, gab es reichlich kritische Geister im Judentum, die in Literatur, Film (u.a. „Stadt ohne Juden“) und Wissenschaft (Freud) warnend ihre Stimmen erhoben.
Der Dozent ist Soziologe und Sachbuchautor („Glaube als Passion“)
Veranstaltung der vhs
In Kooperation mit der Initiative Gedenkstätte Eckerwald e.V., der Israelitische Kultusgemeinde Rottweil/Villingen-Schwenningen, dem Verein ehemalige Synagoge, Rottweil e.V., der Evangelischen und der Katholischen Erwachsenenbildung